Datum: 01. Oktober 2010
Teilnehmer: Mirian, Norbert
Strecke: Murten - Chandossel - Courtepin
Länge: 10 km
Anfahrt: Zug bis Basel und von dort weiter mit dem Zug über Bern nach Murten
Karte: Carte Nationale de la Suisse, Avenches, 242 T, Office federal de topographie swisstopo
Übernachtung: Im Hotel Elite, Fribourg
Bewertung: **
Kosten: 145 CHF DZ mit Frühstück
Den ersten Tourentag für diese Etappe haben wir erst relativ spät, um 17:00 begonnen, da wir am Vormittag erst einige Formalien in Frankfurt erledigen mussen. Trotz allem, Bahn von Siegburg bis Frankfurt, Frankfurt bis Basel, Basel bis Bern und Bern bis Murten war die Anreise mit der Bahn sehr angenehm und entspannend.
Auf jeden Fall empfehlenswert ist, dass die Bahnfahrt bis zum Endpunkt in der Schweiz von der Deutschen Bahn - Webseite aus gebucht wird. Dann erhalten die Bahncard-Nutzer den 25%-Rabatt auch für die Schweizer Strecken. Für die Fahrt nach Sion spart man dadurch beim aktuellen Kurs z.B. 24€. Auch die Anschaffung eines sogenannten Halbtax-Abos ist überlegenswert. Dieses Abo für ein Jahr kostet bei einer Buchung mit einer VISA-Card 91€ und ermöglicht die Reise mit den folgenden öffentlichen Transport-Mitteln zu halben Preis:
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Das Halbtax ist gültig auf den Strecken der SBB und der meisten Privatbahnen in der ganzen Schweiz. Auch bei vielen Schweizer Bergbahnen fahren Sie damit zum halben Preis. Das Halbtax-Abo gilt ausserdem für Postautos und viele Schifffahrtslinien. In öffentlichen Nahverkehrsmitteln wie Tram und Bus in den meisten Städten und Agglomerationen bezahlen Sie mit dem Halbtax einen reduzierten Tarif.
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Nach Aussagen eines Schaffners gibt es das Halbtax-Abo auch nur für einen Monat. Das habe ich aber auf den Webseiten der SBB nicht gefunden.
Vom Murten aus ging es jedenfalls erst einmal am Murtener See entlang, bzw. zum Teil auf einer viel befahrenen Straße in 100m Distanz zum Murtener See bis nach Greng und von dort, unter dem Tunnel in Richtung Chandossel. Das Wetter war wunderbar spätsommerlich und machte Geschmack auf die nächsten Tage. Während die Reisplanung nach Wetterlage bisher nur dem Wohlfühlfaktor folgte, war es für die anstehende Alpen-Etappe nur doch essenstieller. Mitte September lag die Schneefallgrenze teilweise schon bei knapp 1000m und da stellt sich eher die Frage, ob die geplante Wanderung bzw. Alpenquerung überhaupt noch möglich ist. Die Vorhersage für diese Woche sah jedenfalls recht gut aus!
Die Landschaft von Murten bis Fribourg erinnert stark an deutsche Mittelgebirge mit weit auslaufenden Tälern. Ein guter und langsamer Einstieg für die nun doch höheren konditionellen Anforderungen in dieser Woche.
Auffalleng in diesem Teil der Schweiz sind die schönen großen Höfe, die in Umfang und Gebäudegröße in unserer rheinischen Heimat kaum existieren. Häuser spiegeln in den unterschiedlichen Regionen sehr gut die wirtschaftliche und ökonomische Struktur der letzten 100 Jahre wieder. Im Bergischen Land sprechen die kleinen verwinkelten Fachwerkhäuser mit ihren geringen Deckenhöhen und den kleinen Fenstern ehr für die entbehrungsreiche Zeit, im Gegensatz zu den großen ausladenden Gutshöfen hier in der Schweiz. Natürlich haben in diesen Häusern mehrere Generationen, incl. Mägden und Knechten gelebt. Zusätzlich war ebenfalls das Vieh in diesen Häusern untergebracht. Alte Scheunen sieht man in diesem Teil der Schweiz daher relativ selten.
Rückblick auf den Murtener See.
Autoporträt in Chandossel
Wie auf den Fotos vielleicht zu erkennen ist, setzte so langsam die Dämmerung ein und wir erreichten Courtepin so gegen 20:00 im Dunklen. Fanden schnell eine kleine nette Pizzeria, in der wir unseren Hunger stillen konnten. Die Lösung der Übernachtungsfrage war allerdings nicht ganz so einfach. In dem Örtchen gibt es nur eine Pension, recht einfach und für durchreisende Arbeiter ausgelegt, gleich gegenüber dem Bahnhof. Da ich von den vorausgehenden Routen wusste, wie teuer Unterkünfte in der Schweiz sind, klang das recht vielversprechend. In der Unterkunft angekommen, wurde uns aber mitgeteilt, SORRY; alles belegt.
Das sind die Situationen, in denen schon mal ein Gefühl von Frustration hochkommt. Die einzige Pension/Hotel im Dorf, aber belegt. Die nächste Übernachtungsmöglichkeit erst in Fribourg, ca. 10km entfernt. Diese Stadt wäre im Dunklen nur die Straße erreichbar und selbst das würde mindestens 2 Stunden in Anspruch nehmen.
Jetzt stellte sich für mich auch wieder die Frage: "Warum haben wir keine Hängematte dabei, mit der wir jetzt problemlos im Wald, oder einer Schutzhütte übernachten könnten."
Auf allen weiteren Routen haben wir sie jedenfalls mitgenommen. Unsere prima Doppelhängematte von "Ticket to the moon"...
Jetzt mussten wir schnell entscheiden, ab in den nächsten Zug nach Fribourg und dort eine einfache Unterkunft suchen. Was sich so "einfach" nennt, bei umgerechnet 108€ Übernachtungskosten...
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