Samstag, 28. Oktober 2017

Route 95: Vetralla - Capranica

Datum: 28. Oktober 2017
Teilnehmer: Mirian, Norbert
Strecke: Montefiascone - Viterbo
Distanz:12 km

Mit dem Flieger sind wir an dem verlängerten Wochenende von Berlin nach Rom geflogen, um unser Projekt abzuschließen. Normalerweise sind an den verlängerten Wochenenden (Brückentagen) die Flüge sehr teuer. Wir hatten aber das Glück, dass ein anderer, sehr günstiger Flug nach Köln storniert wurde und wir diesen dann gegen den eigentlich sehr teuren Flug an diesem Wochenende nach Rom tauschen konnten. So sind wir am Samstagmorgen um 03:00 aufgestanden um uns auf den Weg nach Rom zu machen und waren bereits um 08:00 am südlichen Flughafen von Rom (Ciampino). Von dort ging es dann gleich mit dem nächsten Bus in die Innenstadt (Bahnhof Termini).

In dem Bahnhof haben wir in einer sehr schönen Gastronomie-Zeile den ersten Espresso und Cappucino zusammen mit einem richtig leckeren Wallnusskuchen zu uns genommen. Zusätzlich haben wir noch eine karamellisierte Orangenschale probiert. Eine spannende Kombination, die leicht bittere Orangenschale in der süßen Einlage.

Kurz vor der Reise nach Rom habe ich, ich meine es war im Spiegel, gelesen, dass man einen Deutschen in Italien gleich daran erkennt, dass er einen Cappuccino oder ein ähnliches Milchgetränk mit Kaffee bestellt. Der wirkliche Kenner, dazu gehören die Italiener auf jeden Fall, trinken ihn rein und schwarz. Bullshit... In allen Bars, in denen ich an diesen vier Tagen darauf geachtet haben, gingen bei den Italienern mindestens so viele Cappuccinis über den Tresen wie Espressis. Einen Unterschied konnte ich aber ausmachen. Frauen trinken zu 80% einen Cappuccino und Männer greifen ehr zu einem Espresso. Bei uns beiden ist es auch so... ;-)))

Vom Bahnhof Termini ging es jedenfalls mit der U-Bahn zum Bahnhof Trastevere auf der anderen Seite des Tibers und von dort mit dem Bummelzug fast 2 Stunden nach Vetralla bzw. nach Cura di Vetralla etwas 2km von alten Endpunkt entfernt. Dort haben wir uns mit Wasser und ein paar Snacks versorgt und sind dann erst einmal Essen gegangen.

Nachdem wir mit unserem gebrochen Italienisch ein paar Bewohner gefragt haben wo man hier gut Essen kann, sind wir im Restaurant "Dal Sor Francesco gelandet". Ein großartiger Tipp, lange nicht mehr so gut gegessen. Es gab saisonspezifisch viele Gerichte mit Porcini (Steinpilzen). Mirians Salat mit gehobelten frischen Steinpilzen und Pecorino war ein Gedicht... Wir hätten auch ein 5-gängiges Menü, bei dem jeder Gang mit frischen Steinpilzen bereitet wurde bestellen können. Da wir aber noch ein paar Meter laufen wollten haben wir uns mit einer Vorspeise und der 1er Piatti begnügt. Definitiv das beste Restaurant, das wir in den 4 Tagen besucht haben.

Da man in Italien Zeit mitbringen muss, wenn man Essen geht, sind wir schlussendlich sehr spät losgegangen..

Das Wetter war jedenfalls perfekt, ca. 20° leicht bewölkt, optimal zu wandern.

Schöne Alle vor Capranica


Spannend vor Capranica war der abrupt geänderte Anbau, den wir auf der gesamten Tour in dieser Form noch nie gesehen hatten. Anstatt Oliven, Haselnussfelder so weit das Auge reicht...
Ein Einwohner aus der Region, der uns mit dem Fahrrad ein Stück begleitete, erzählte uns, das Ferrero seine Zentrale und Produktionshallen gleich hier in der Nähe hat und der Haselnussanbau die Haupternährungsquelle der Landwirt in der Gegend ist. Leider war die Ernte bereits abgeschlossen.


Wanderzeichen der Via Francigena


Abendimpression

Als wir in Capranica ankamen war es schon dunkel, obwohl die Zeitumstellung erst am nächsten Tag erfolgen sollte. In dem Örtchen gab es nur ein Hotel und wir hatten keinen Hinweis auf eine Pilgerherberge. Das Hotel lag in der historischen Altstadt und war schnell zu finden. Leider verfügte es über keine Rezeption und der Verweise auf das Geschäft gegenüber war auch nicht hilfreich, da dieses bereits geschlossen hatte. Ergänzend waren noch drei Telefonnummern aufgeführt, die wir anrufen konnten. Bei keiner diese drei Nummern hatten wir gleich Erfolg. Mit Unterstützung der nebenanliegenden Bar konnten wir dann doch noch den Besitzer erreichen, der dann auch kurze Zeit später erschien. Das Warten hatte sich aber gelohnt. Ein großartiges Zimmer, in einem ganz alten historischen Haus mit freigelegtem Naturstein und tollem Blick auf den gegenüberliegenden Wald.

Wir haben für diese Zimmer 60€, also 30€ pro Person bezahlt. Inklusive einem Gutschein, mit dem wir in der angrenzenden Bar ein kleines Frühstück einnehmen konnten.


Kleiner Platz in Capranica, direkt vor unserm Hotel

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