Teilnehmer: Mirian, Norbert
Strecke: Planchouet - Siviez- Tortin - Cabane de Louvie
Karte: Wallis, 1:120.000, Kümmerley+Fey
Übernachtung: Cabane de Louvie
Bewertung: **** (gutes Essen, gepflegte Hütte)
Kosten: 30 CHF Übernachtung (pro Person)
9 CHF Frühstück
25 CHF Abendessen
Diese Nacht hatten wir gut geschlafen, geschafft aber glücklich. Während des Frühstücks griffen wir gemeinsam mit dem Inhaber die Diskussion vom Vortag auf. Die spannende Frage, welchen Weg wir nehmen und was das sinnvolle nächste Tagesziel ist, war unser gemeinsames Thema. Am Abend zuvor erklärte uns der Inhaber dieses Hotels, dass der von uns geplant Weg unmöglich zu gehen ist und wir uns dort in ernsthafte Gefahr begeben. Alle Strecken außer dem St. Bernadino - Pass seien ohne Steigeisen und hochalpiner Ausrüstung nicht zu bewältigen, da wir auf diesen Strecken mehrere große und gefährliche Gletscher queren müssten. Zum Beleg seiner Argumentation zeigte er uns eine große Panorama-Karte dieser Region in der all die mächtigen Gletscher zu sehen waren. Auch unser nächstes Ziel stellte er in Frage. Die Hütte Cabane de St. Laurent am Lac de Cleuson sollten wir noch erreichen können, aber schon die nächste Hütte am Lac de Louvie, nicht mehr, da durch einen Gletscher getrennt. Die einzig machbare Alternative wäre es über den Col de Chassoure zum Cabane du Mont Fort zu wandern. Wir entschieden uns also für diese Tour, obwohl ein Anruf in dieser Hütte ergab, dass sie bereits belegt ist. Eigentlich hätten wir an dem Punkt wahrscheinlich nach Hause fahren müssen. Die Alpen aufgrund der massiven Gletscher unpassierbar und die Unterkünfte scheinen alle ausgebucht zu sein. Wir entschieden uns den zweiten Punkt zu ignorieren und uns auf die Regelung zu beziehen, dass Mitglieder des Alpenvereins immer in den Alpenhütten aufgenommen werden müssen. Das hat uns im Verlauf unserer Wanderung einigen Ärger mit diversen Hüttenwirten beschert, aber letztendlich doch zum Ziel geführt. Der Weg dieses Jahres durch die Alpen barg so viele Unwägbarkeiten, dass es einfach unmöglich gewesen wäre die Unterkünfte bereits im Vorfeld zu buchen.
Die Euphorie vom Vortag ein wenig eingetrübt, starteten wir diesen Tag. Das Wetter war nicht mehr so toll, die geplante Route nicht machbar und die Übernachtung für diese Nacht noch nicht sicher. Keine richtig guten Voraussetzungen...
Die Straße aufwärts in Richtung Siviez führt am Ende des Dorfes rechts ab, aber der Wanderweg am Bach Printse gerade aus den Berg weiter hinauf. Durch einige Arbeiten an der Straße bzw. am Bach waren Wegweiser verschwunden, so dass wir einem Pfad folgten, der sich im Gestrüpp verlief. Wichtig an dieser Stelle ist es, den Weg zu nehmen, der links am Bach entlangläuft. Retten konnten wir das nur noch durch eine nicht ganz einfache Überquerung des Flussbettes. Dazu mussten wir die Wanderschuhe ausziehen, da dieser Fluss in der Mitte knietief war. Nachdem ich den Fluss überquert hatte, legte ich an einer engen aber tiefen Stelle Mirian einen Ast über zwei flankierende Findlinge (siehe Foto). Mir war klar, dass der Ast nicht so richtig viel hält und er war auch nur dazu gedacht, dass man über ihn ein wenig mehr Gleichgewicht erhält. Leider hatte ich das Mirian nicht richtig kommuniziert, so dass sie sich in der Mitte des Bachs, an der tiefsten Stelle, auf den Ast stützte und vorüber ins Wasser viel...
;-(((
Nicht gut...
Nun gut, ganz so dramatisch war es dann doch nicht. Es wurden ein paar Kleidungsstücke getauscht und dann ging es weiter.
In Siviez erreichten wir eine große Station mit vielen Ski-Liften. Da diese Stelle nicht so richtig schön war, tranken wir schnell einen Kaffee und marschierten weiter Richtung Tortin.
In Tortin erreichten wir die nächste Station mit Ski-Liften und Mirian ging es nicht mehr gut. Eventuell war der vorhergehende Tag zu anstrengend, oder die Höhenluft auf 2045 Meter machten ihr Probleme. Auf jeden Fall schaute sie zu meiner Enttäuschung sehnsüchtig auf die Gondel...
OK, das Wohlbefinden meiner Frau hat Vorzug gegenüber meinem Ehrgeiz. Leider fährt die Gondel zum Col de Chassoure im Sommer nicht. Zu dieser Jahreszeit geht es nur auf den Col des Gentianes. Also mussten wir umdisponieren und dann heute vielleicht doch noch bis zum Cabane de Louvie laufen. Die Auffahrt zum Col vollzog sich atemberaubend schnell, wir waren in 5 Minuten an einem Punkt auf knapp 2900 Meter Höhe, für die wir zu Fuß mindestens 2-3 Stunden gebraucht hätten. Unterwegs sahen wir wie Landwirte ein verletztes Tier zum Transport vorbereiteten. Es war wohl in diesem steilen Hand gestürzt. Aber wie bekommt man ein Rind von dort transportiert? Mit dem Hubschrauber natürlich. Laut Aussagen der Liftbetreiber haben alle Landwirte eine Versicherung, die für solche Fälle eintritt. Leider konnten wir den Abtransport nicht mehr verfolgen. Ich hätte allzu gerne den Hubschrauber mit hängender Kuh fliegen sehen. Ich habe soeben mal in Internet recherchiert und ein Foto dazu gefunden...
Oben auf dem Pass war es eiskalt. Wir zogen uns warm an und liefen die Schotterstraße zum Cabane du Mont Fort hinunter. Auf dieser serpentinenartigen Straße wurde uns bewusst, wie hässlich die Alpen auch sein können. Wir lieben die Landschaften in satter Vegetation und bewegten und hier in einer toten Mondlandschaft. Keine Pflanzen, keine Tiere, noch nicht mal Vögel waren auszumachen. Wandern durch graue Geröllwüste. An diesem Tag auch bei grau bedecktem Himmel. Ich möchte die Alpen nicht schlecht reden, hatte die Etappe durch die Alpen auch für die Königsetappe nach Rom gehalten und natürlich gibt in diesem Gebirge ganz wunderbare Landschaftsteile. Im Höhenspektrum zwischen 2.000 und 3.000 Metern aber halt auch die besagten unansehlichen mondartigen Geröllwüsten, die wir oft schnell hinter uns lassen wollten.
Ab der Cabane du Mont Fort wurden wir aber wieder belohnt. Die nächsten 2 Stunden wanderten wir auf ca. 2.500 Meter Höhe an der Flanke des Bec de Rosses vorbei diesen wunderbar verschlungenen Pfad in Richtung Lac du Louvie. An diesem See sollte sich unsere nächste Übernachtungsmöglichkeit finden. Wir hatten kaum Höhenmeter zu bewältigen und Mirian konnte wieder ein wenig Kraft schöpfen.
Auf diesem Bild sieht man den Gletscher von Combassiere am Petit Combin. Auch dieser Vorzeigegletscher leidet sichtbar an der Klimaerwärmung. Er ist erheblich geschrumpft und hat sein blau-weißes Antlitz verloren.
Am Col de Termin auf 2648 Meter konnten wir unsere Zielunterkunft bereits sehen, mussten aber noch 1,5 Stunden absteigen um sie dann letztendlich in der Abenddämmerung zu erreichen. Wir traten in die recht neue Alpenhütte mit einem klammen Gefühl ein, denn wir hatten sie nicht gebucht. Der Hüttenwirt, was nicht anders zu erwarten war, spielte seine zur Schau gestellte Empörung aus, die sich aber nicht auf unsere fehlende Anmeldung bezog, sondern dass wir es wagten, erst nach dem Abendessen das Ziel zu erreichen. Mich ließ dies schmunzeln, da ich seinen Schuss Ironie gleich wahrnahm ihn lustig fand und in seiner Art mochte. Ich hätte ihn mit seiner eng anliegenden blauen Strickmütze und mit seinem sonstigen Habitus allerdings eher auf hoher See vermutet, als hier oben in den Alpen. (Siehe Foto im nächsten Eintrag) Mirian, die von dem langen Abstieg sehr erschöpft war, fand dies aber für keine 3 Pfennig lustig. So hatte ich die Aufgabe meine Frau zu besänftigen und dem Wirt zu erklären, dass wir sehr glücklich sind, hier übernachten zu dürfen, meine Frau von der Wanderung halt sehr erschöpft sei und wir auch noch genug zu Essen mithaben und uns selber verpflegen können. Wohl wissend, dass wir natürlich noch eine Verspeisung in der Hütte erhalten werden.
Dieses Bild des Hüttenwirts hat sich im weiteren Verlauf mehrfach wiederholt. Sie führen ihr Haus mit dirigistischer Hand und erwarten eine unzweifelhafte Anerkennung der dort von ihnen gesetzten strengen Regeln und zusätzlich die ausgedrückte Dankbarkeit der Gäste hier übernachten zu dürfen...
Nach den von uns getätigten Demuts- und Entschuldigungsgesten sind dann noch sehr höflich uns ausladend bedient worden. Die "Cabane de Louvie" ist ein neue, schöne und gepflegte Hütte, die wir sehr empfehlen können. In der Hütte übernachtete auch noch eine Gruppe netter Portugiesen, so dass der Abend für Mirian wieder gerettet war. Die Chance sich muttersprachlich zu unterhalten, bietet sich Mirian auf unserer Wanderung nicht so oft. Wenn auch das portugiesische Portugiesisch für einen Brasilianer sehr gewöhnungsbedürftig ist...
1 Kommentar:
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