Donnerstag, 18. August 2011

Route 63: Cabane Champillon bis Roisan

Datum: 18. August 2011
Teilnehmer: Mirian, Norbert
Strecke: Cabane Champillon - Doues - Valpelline - Roisan
Karte: Cervino Matterhorn e Monte Rosa, Istituto Geografico Centrale (IGC), 1:50.000 (Nr. 5)

Übernachtung: Bed & Breakfast in Chez Roncoz (Name leider entfallen)
Bewertung: *****
Kosten für Übernachtung mit Frühstück: 50.00€

Heute hatten wir einen unspektakuläreren Tag vor uns. Unsere Aufgabe war es, uns Aosta zu nähern. Wir zogen zeitig von der Hütte, nachdem wir unsere Freunde aus Katalonien verabschiedet hatten, los. Wobei zeitig auch hier hieß, als letzte...

Leider war es jetzt mit der komfortablen Wegführung vorbei. Obwohl wir nun eine 1:50.000-Karte hatten - durch die Alpen liefen wir problemlos mit einer 1:200.000-Karte - half uns diese kaum weiter. Wir sollten hier den Vorgeschmack auf das Wandern in Italien bekommen. Es hat keine große Tradition und es ist von der Unterstützung deutlich geringer als in Deutschland, Frankreich oder der Schweiz. Die auf den Karte eingezeichneten Wege waren jedenfalls kaum zu gebrauchen. Obwohl es in der Gegend eine Reihe an Wegen gibt, sind sie in der oben aufgeführten Karte nicht verzeichnet. Da wir aber mit den Wegführung in den drei DFS-Ländern verwöhnt waren, dachten wir, dass es schon irgendwie klappen könnte. Hat es auch, aber halt nur irgendwie...

Unterwegs konnten wir jedenfalls auf einem Bauernhof einen hervorragenden Bergkäse kaufen und kämpften uns dann ein wenig frohgemuter, teils auf Wegen, teils auf der Straße den Berg hinunter. In Doues aßen wir einen hervorragenden Salat. Eigentlich nicht spektakulär, aber umwerfend frisch und lecker. Ein guter Salat benötigt keine exklusiven Sonderbeilagen. Schmackhafter grüner Salat mit Tomaten, serviert mit einem hochwertigen Ölivenöl. In der mediterranen Mittagshitze gibt es nichts erfrischenderes...

Ein dringender Wunsch von Mirian war es bereits seit Tagen, eine Waschmaschine ausfindig zu machen um unserer Wäsche einmal komplett durchzuwaschen. Diese Waschmaschine fanden wir dann auf dem Campingplatz in Valpelline. Über einen sehr günstigen Preis konnten wir deren Waschmaschine nutzen. Das sah erst einmal sehr positiv aus, Mirian war sehr glücklich, leider hatte dieser Campingplatz aber keinen Trockner. Wozu benötigt man bei 30° Außentemperatur auch einen Trockner. An diesem Sommertag herrschte aber eine so hohe Luftfeuchtigkeit, dass am Spätnachmittag über ein Trocknen der Wäsche nicht zu hoffen war. Bemerkenswert aber die Freundlichkeit der Menschen auf diesem Campingplatz. Man erkundigte sich nach unserem Weg, half uns mit Wäschespinne und -klammern.

So gegen 17:00 packten wir unsere sehr feuchte Wäsche ein uns machten uns auf den Weg in Richtung Aosta. Wir liefen zuerst an der Torrente de Buthier in Richtung Aosta, dann ein Stück Straße, bevor wir in der Abenddämmerung einen Feldweg in Richtung Roisan fanden. Im Dunklen in Roisan angekommen irrten wir ein wenig durch die Straßen, bis wir, durch das geöffnete Küchenfenster, eine junge Familie beim Abendessen erblickten. Unsere Frage nach einer Pension in dem Ort führte erst einmal zu Achselzucken. Als wir aber den Namen Chez Roncoz, einem kleinen Örtchen in der Nähe anführten, erinnerten sie sich an eine Pension. Diese war eigentlich ganz in der Nähe, es gab aber keinen Wander- bzw. Feldweg dorthin und so hätten wir länger über Straßen laufen müssen. Daher nahmen wir das Angebot an, uns schnell mit dem Auto dort hinzufahren. Sehr, sehr freundliche Menschen...

Unterwegs erzählte uns die Fahrerin, dass viele Menschen hier in der Gegend Patoir sprechen, einem Dialekt der eher dem Französischen entspricht, da diese Region lange zum französischen Staatsgebiet gehörte. Das Aostatal ist offiziell eine mehrsprachige Region. Amtssprachen sind Italienisch und Französisch, die offiziell gleichgestellt sind. Sogar in der italienischen Verfassung ist die doppelsprachige Version Valle d’Aosta/Vallée d’Aoste verankert. Alle öffentlichen Ämter richten sich nach der Zweisprachigkeit. In der Schule haben Italienisch und Französisch denselben Stellenwert. So müssen Abiturienten aus dem Aostatal sowohl eine Italienisch- als auch eine Französischprüfung ablegen.

Die Bed&Breakfast-Pension befand sich in einem Einfamilienhaus und die Hauseigentümer waren ebenfalls sehr freundlich. Als die Hausherrin kurze Zeit später nochmals hoch kam und sah, wie wir unsere feuchte Wäsche im Zimmer verteilten, verwies sie uns in das andere, größere Zimmer der Pension, da dieses über einen Balkon verfügte. So konnten wir komfortabel unsere Wäsche auf diesem trocknen. Wir aßen noch ein wenig Brot mit Olivenöl, Käse und Tomaten und gingen dann auch zeitig schlafen.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Das Wandern in Italien macht einfach wahnsinnig viel Spaß. Schon mehrmals haben wir uns auf den Weg in die Berge gemacht. Vom Familienhotel Obereggen konnten wir ganz schnell in die tolle Landschaft eintauchen. Für jeden zu empfehlen.