Datum: 24. August 2011
Teilnehmer: Mirian, Norbert
Strecke: Ingria - Pont Canavese - Courgnè
Karte: Il Parco nazionale del Grand Paradiso, Istituto Geografico Centrale (IGC), 1:50.000 (Nr. 3)
Mittwoch, 24. August 2011
Dienstag, 23. August 2011
Route 68: Piamprato - Ingria
Montag, 22. August 2011
Route 67: Rifugio Sogno di Berdzé - Piamprato
Sonntag, 21. August 2011
Route 66: Cogne - Rifugio Sogno di Berdzé
Samstag, 20. August 2011
Route 65: Charmolé bis Cogne
Freitag, 19. August 2011
Route 64: Roisan bis Charmolé
Datum: 19. August 2011
Teilnehmer: Mirian, Norbert
Strecke: Roisan - Aosta - Charvensod - Charmolé
Karte: Il Parco nazionale del Grand Paradiso, Istituto Geografico Centrale (IGC), 1:50.000 (Nr. 3)
Übernachtung: In Hängematte bei Charmolé
Nachdem wir in der kleinen Bed&Breakfast Pension wunderbar geschlafen hatten, brachte uns die Vermieterin zeitig unser Frühstück aufs Zimmer. Zuerst waren wir ein wenig verwundert über das Frühstück, aber nach weiteren Übernachtungen in Italien wussten wir, dass dies Standard war. Es gab nämlich zum Frühstück neben Kaffee oder Tee ein wenig Zwieback und ein paar Keks mit Marmelade und Käse. Leider alles in Plastikfolie verpackt. OK, never mind, das Wetter war wunderbar, die Wäsche sollte nun trocken sein und wir hatten mit Aosta die erste richtige italienische Stadt vor uns liegen.
Und das allerbeste war, dass ich hier ein Ladegerät für meine Kamera kaufen konnte.
Beim Einpacken unserer Wäsche stellten wir fest, dass diese immer noch nicht trocken war...
Teilnehmer: Mirian, Norbert
Strecke: Roisan - Aosta - Charvensod - Charmolé
Karte: Il Parco nazionale del Grand Paradiso, Istituto Geografico Centrale (IGC), 1:50.000 (Nr. 3)
Übernachtung: In Hängematte bei Charmolé
Nachdem wir in der kleinen Bed&Breakfast Pension wunderbar geschlafen hatten, brachte uns die Vermieterin zeitig unser Frühstück aufs Zimmer. Zuerst waren wir ein wenig verwundert über das Frühstück, aber nach weiteren Übernachtungen in Italien wussten wir, dass dies Standard war. Es gab nämlich zum Frühstück neben Kaffee oder Tee ein wenig Zwieback und ein paar Keks mit Marmelade und Käse. Leider alles in Plastikfolie verpackt. OK, never mind, das Wetter war wunderbar, die Wäsche sollte nun trocken sein und wir hatten mit Aosta die erste richtige italienische Stadt vor uns liegen.
Und das allerbeste war, dass ich hier ein Ladegerät für meine Kamera kaufen konnte.
Beim Einpacken unserer Wäsche stellten wir fest, dass diese immer noch nicht trocken war...
Donnerstag, 18. August 2011
Route 63: Cabane Champillon bis Roisan
Datum: 18. August 2011
Teilnehmer: Mirian, Norbert
Strecke: Cabane Champillon - Doues - Valpelline - Roisan
Karte: Cervino Matterhorn e Monte Rosa, Istituto Geografico Centrale (IGC), 1:50.000 (Nr. 5)
Übernachtung: Bed & Breakfast in Chez Roncoz (Name leider entfallen)
Bewertung: *****
Kosten für Übernachtung mit Frühstück: 50.00€
Heute hatten wir einen unspektakuläreren Tag vor uns. Unsere Aufgabe war es, uns Aosta zu nähern. Wir zogen zeitig von der Hütte, nachdem wir unsere Freunde aus Katalonien verabschiedet hatten, los. Wobei zeitig auch hier hieß, als letzte...
Leider war es jetzt mit der komfortablen Wegführung vorbei. Obwohl wir nun eine 1:50.000-Karte hatten - durch die Alpen liefen wir problemlos mit einer 1:200.000-Karte - half uns diese kaum weiter. Wir sollten hier den Vorgeschmack auf das Wandern in Italien bekommen. Es hat keine große Tradition und es ist von der Unterstützung deutlich geringer als in Deutschland, Frankreich oder der Schweiz. Die auf den Karte eingezeichneten Wege waren jedenfalls kaum zu gebrauchen. Obwohl es in der Gegend eine Reihe an Wegen gibt, sind sie in der oben aufgeführten Karte nicht verzeichnet. Da wir aber mit den Wegführung in den drei DFS-Ländern verwöhnt waren, dachten wir, dass es schon irgendwie klappen könnte. Hat es auch, aber halt nur irgendwie...
Unterwegs konnten wir jedenfalls auf einem Bauernhof einen hervorragenden Bergkäse kaufen und kämpften uns dann ein wenig frohgemuter, teils auf Wegen, teils auf der Straße den Berg hinunter. In Doues aßen wir einen hervorragenden Salat. Eigentlich nicht spektakulär, aber umwerfend frisch und lecker. Ein guter Salat benötigt keine exklusiven Sonderbeilagen. Schmackhafter grüner Salat mit Tomaten, serviert mit einem hochwertigen Ölivenöl. In der mediterranen Mittagshitze gibt es nichts erfrischenderes...
Ein dringender Wunsch von Mirian war es bereits seit Tagen, eine Waschmaschine ausfindig zu machen um unserer Wäsche einmal komplett durchzuwaschen. Diese Waschmaschine fanden wir dann auf dem Campingplatz in Valpelline. Über einen sehr günstigen Preis konnten wir deren Waschmaschine nutzen. Das sah erst einmal sehr positiv aus, Mirian war sehr glücklich, leider hatte dieser Campingplatz aber keinen Trockner. Wozu benötigt man bei 30° Außentemperatur auch einen Trockner. An diesem Sommertag herrschte aber eine so hohe Luftfeuchtigkeit, dass am Spätnachmittag über ein Trocknen der Wäsche nicht zu hoffen war. Bemerkenswert aber die Freundlichkeit der Menschen auf diesem Campingplatz. Man erkundigte sich nach unserem Weg, half uns mit Wäschespinne und -klammern.
So gegen 17:00 packten wir unsere sehr feuchte Wäsche ein uns machten uns auf den Weg in Richtung Aosta. Wir liefen zuerst an der Torrente de Buthier in Richtung Aosta, dann ein Stück Straße, bevor wir in der Abenddämmerung einen Feldweg in Richtung Roisan fanden. Im Dunklen in Roisan angekommen irrten wir ein wenig durch die Straßen, bis wir, durch das geöffnete Küchenfenster, eine junge Familie beim Abendessen erblickten. Unsere Frage nach einer Pension in dem Ort führte erst einmal zu Achselzucken. Als wir aber den Namen Chez Roncoz, einem kleinen Örtchen in der Nähe anführten, erinnerten sie sich an eine Pension. Diese war eigentlich ganz in der Nähe, es gab aber keinen Wander- bzw. Feldweg dorthin und so hätten wir länger über Straßen laufen müssen. Daher nahmen wir das Angebot an, uns schnell mit dem Auto dort hinzufahren. Sehr, sehr freundliche Menschen...
Unterwegs erzählte uns die Fahrerin, dass viele Menschen hier in der Gegend Patoir sprechen, einem Dialekt der eher dem Französischen entspricht, da diese Region lange zum französischen Staatsgebiet gehörte. Das Aostatal ist offiziell eine mehrsprachige Region. Amtssprachen sind Italienisch und Französisch, die offiziell gleichgestellt sind. Sogar in der italienischen Verfassung ist die doppelsprachige Version Valle d’Aosta/Vallée d’Aoste verankert. Alle öffentlichen Ämter richten sich nach der Zweisprachigkeit. In der Schule haben Italienisch und Französisch denselben Stellenwert. So müssen Abiturienten aus dem Aostatal sowohl eine Italienisch- als auch eine Französischprüfung ablegen.
Die Bed&Breakfast-Pension befand sich in einem Einfamilienhaus und die Hauseigentümer waren ebenfalls sehr freundlich. Als die Hausherrin kurze Zeit später nochmals hoch kam und sah, wie wir unsere feuchte Wäsche im Zimmer verteilten, verwies sie uns in das andere, größere Zimmer der Pension, da dieses über einen Balkon verfügte. So konnten wir komfortabel unsere Wäsche auf diesem trocknen. Wir aßen noch ein wenig Brot mit Olivenöl, Käse und Tomaten und gingen dann auch zeitig schlafen.
Teilnehmer: Mirian, Norbert
Strecke: Cabane Champillon - Doues - Valpelline - Roisan
Karte: Cervino Matterhorn e Monte Rosa, Istituto Geografico Centrale (IGC), 1:50.000 (Nr. 5)
Übernachtung: Bed & Breakfast in Chez Roncoz (Name leider entfallen)
Bewertung: *****
Kosten für Übernachtung mit Frühstück: 50.00€
Heute hatten wir einen unspektakuläreren Tag vor uns. Unsere Aufgabe war es, uns Aosta zu nähern. Wir zogen zeitig von der Hütte, nachdem wir unsere Freunde aus Katalonien verabschiedet hatten, los. Wobei zeitig auch hier hieß, als letzte...
Leider war es jetzt mit der komfortablen Wegführung vorbei. Obwohl wir nun eine 1:50.000-Karte hatten - durch die Alpen liefen wir problemlos mit einer 1:200.000-Karte - half uns diese kaum weiter. Wir sollten hier den Vorgeschmack auf das Wandern in Italien bekommen. Es hat keine große Tradition und es ist von der Unterstützung deutlich geringer als in Deutschland, Frankreich oder der Schweiz. Die auf den Karte eingezeichneten Wege waren jedenfalls kaum zu gebrauchen. Obwohl es in der Gegend eine Reihe an Wegen gibt, sind sie in der oben aufgeführten Karte nicht verzeichnet. Da wir aber mit den Wegführung in den drei DFS-Ländern verwöhnt waren, dachten wir, dass es schon irgendwie klappen könnte. Hat es auch, aber halt nur irgendwie...
Unterwegs konnten wir jedenfalls auf einem Bauernhof einen hervorragenden Bergkäse kaufen und kämpften uns dann ein wenig frohgemuter, teils auf Wegen, teils auf der Straße den Berg hinunter. In Doues aßen wir einen hervorragenden Salat. Eigentlich nicht spektakulär, aber umwerfend frisch und lecker. Ein guter Salat benötigt keine exklusiven Sonderbeilagen. Schmackhafter grüner Salat mit Tomaten, serviert mit einem hochwertigen Ölivenöl. In der mediterranen Mittagshitze gibt es nichts erfrischenderes...
Ein dringender Wunsch von Mirian war es bereits seit Tagen, eine Waschmaschine ausfindig zu machen um unserer Wäsche einmal komplett durchzuwaschen. Diese Waschmaschine fanden wir dann auf dem Campingplatz in Valpelline. Über einen sehr günstigen Preis konnten wir deren Waschmaschine nutzen. Das sah erst einmal sehr positiv aus, Mirian war sehr glücklich, leider hatte dieser Campingplatz aber keinen Trockner. Wozu benötigt man bei 30° Außentemperatur auch einen Trockner. An diesem Sommertag herrschte aber eine so hohe Luftfeuchtigkeit, dass am Spätnachmittag über ein Trocknen der Wäsche nicht zu hoffen war. Bemerkenswert aber die Freundlichkeit der Menschen auf diesem Campingplatz. Man erkundigte sich nach unserem Weg, half uns mit Wäschespinne und -klammern.
So gegen 17:00 packten wir unsere sehr feuchte Wäsche ein uns machten uns auf den Weg in Richtung Aosta. Wir liefen zuerst an der Torrente de Buthier in Richtung Aosta, dann ein Stück Straße, bevor wir in der Abenddämmerung einen Feldweg in Richtung Roisan fanden. Im Dunklen in Roisan angekommen irrten wir ein wenig durch die Straßen, bis wir, durch das geöffnete Küchenfenster, eine junge Familie beim Abendessen erblickten. Unsere Frage nach einer Pension in dem Ort führte erst einmal zu Achselzucken. Als wir aber den Namen Chez Roncoz, einem kleinen Örtchen in der Nähe anführten, erinnerten sie sich an eine Pension. Diese war eigentlich ganz in der Nähe, es gab aber keinen Wander- bzw. Feldweg dorthin und so hätten wir länger über Straßen laufen müssen. Daher nahmen wir das Angebot an, uns schnell mit dem Auto dort hinzufahren. Sehr, sehr freundliche Menschen...
Unterwegs erzählte uns die Fahrerin, dass viele Menschen hier in der Gegend Patoir sprechen, einem Dialekt der eher dem Französischen entspricht, da diese Region lange zum französischen Staatsgebiet gehörte. Das Aostatal ist offiziell eine mehrsprachige Region. Amtssprachen sind Italienisch und Französisch, die offiziell gleichgestellt sind. Sogar in der italienischen Verfassung ist die doppelsprachige Version Valle d’Aosta/Vallée d’Aoste verankert. Alle öffentlichen Ämter richten sich nach der Zweisprachigkeit. In der Schule haben Italienisch und Französisch denselben Stellenwert. So müssen Abiturienten aus dem Aostatal sowohl eine Italienisch- als auch eine Französischprüfung ablegen.
Die Bed&Breakfast-Pension befand sich in einem Einfamilienhaus und die Hauseigentümer waren ebenfalls sehr freundlich. Als die Hausherrin kurze Zeit später nochmals hoch kam und sah, wie wir unsere feuchte Wäsche im Zimmer verteilten, verwies sie uns in das andere, größere Zimmer der Pension, da dieses über einen Balkon verfügte. So konnten wir komfortabel unsere Wäsche auf diesem trocknen. Wir aßen noch ein wenig Brot mit Olivenöl, Käse und Tomaten und gingen dann auch zeitig schlafen.
Mittwoch, 17. August 2011
Route 62: Cabane de Chanrion bis Cabane Champillon
Datum: 17. August 2011
Teilnehmer: Mirian, Norbert
Strecke: Cabane de Chanrion - Fenêtre Durand - Balme - Cabane Champillon
Karte: Cervino Matterhorn e Monte Rosa, Istituto Geografico Centrale (IGC), 1:50.000
Übernachtung: Cabane Champillon
Bewertung: ****
Kosten für Übernachtung mit Halbpension: 34.00€ (pro Person) plus 2€ für die Dusche
Heute waren wir, trotz der schlimmen Nacht, früh auf den Beinen. Natürlich nicht so früh wie die anderen. Um ca. 6:00 klingelten synchron alle Wecker in unserem Schlafraum, hektisches Rascheln trat ein und um 7:00, als wir aufstanden, war der Schlafraum komplett leer. Es handelte sich wohl wieder um eine organisierte Hochalpingruppe die Punkt 7:00 das Haus verließ. Vom Schlafzimmerfenster aus konnte ich die Gruppe noch beobachten, die sich wie ein Schlange den Berg hocharbeitete.
Das Frühstück war sehr spartanisch. Es gab ein wenig Zwieback, Margarine und Marmelade, leider keinen Käse und keine Butter. Ich finde es immer wieder spannend, wie in den verschiedenen Ländern gefrühstückt wird. In Norditalien, das wir am gleichen Tage noch erreichen werden, ist es üblich, dass man zum Frühstück zwiebackartiges Brot mit ein wenig Margarine und Marmelade erhält.
Am Vorabend bin ich, auf die Fotoapparate der anderen Gäste schielend, durchs Haus gelaufen. Ich kam mir irgendwie komisch vor und konnte es so grade noch unterdrücken, den Gästen zu erklären, dass ich es nicht auf ihre Kameras abgesehen hatte, sondern nur dieses vermalledeite Ladegräte bräuchte, um meine Kamera wieder aufzuladen. Meine Canon sollte doch sicher ein gängiges Gerät sein, aber leider Fehlanzeige...
Oben auf dem Pass angekommen, erreichten wir zugleich auch die italienische Grenze, was mir spotan und laut die Ausspruch "Bella Italia" entlockte. Andere Wanderer, die an dieser Stelle Pause machten und Ihre Brotzeit verdrückten schauten mich ein wenig ungläubig und schmunzelnd an.
Vom "Fenêtre Durand" stiegen wir auf einem gemäßigt absteigendem Weg Richtung Alpes des Thoules hinab, vorbei am Lac de Fenêtre.
Interessant ist, dass in diesem Teil von Italien, wie es die Namen der Orte und Seen bereits verraten, französisch gesprochen wird und die Kinder zweisprachig aufwachsen. Da hängt wohl damit zusammen, dass diese Region, ähnlich wie das Elsaß, mehrfach zwischen Frankreich und Italien gewechselt ist. (Der Elsaß natürlich zwischen Frankreich und Deutschland).
Die Strecke vom Cabane de Chanrion zum Cabane Champillon ist relativ lang, weist aber ab Balme kaum Steigungen auf, sie verläuft fast auf gleicher Höhe. Auch hier trafen wir wieder auf Suonen, Wasserleitungen die Alpines Quellwasser in die Ortschaften befördert. Die Italienischen Alpen wurden immer grüner und wir hatten wieder das Gefühl uns im Wald zu befinden. So gegen späten Nachmittag ersehnten wir nach einem langen Tag die Unterkunft um etwas zu Rasten und eine gute Speise zu uns zu nehmen. Außerdem hatten wir, zumindest meine Frau, das Bedürfnis nach einer ausgiebigen Körperwäsche, da die Hütte in Chanrion über keine Dusche verfügte. Nach jeder Wegbiegung hielten wir Ausschau nach der Hütte. Als wir sie erblickten, entschieden wir uns ca. 500 Meter vor dem ersehnten Ziel, uns in einer Senke eines Bachlaufs zu waschen bzw. zu baden. Nach anfänglichem Zögern, uns hier nackt zu präsentieren, hatte ich doch gehörigen Spaß an dieser Erfrischung. Also genossen wir das Bad, zogen gemächlich Richtung Hütte, um dann festzustellen, das die gar nicht die erhoffte Hütte ist. Zu unserer Hütte mussten wir noch ca. 400 Höhenmeter aufsteigen. Das war so richtig gemein. Man stellt sich nach einem langen Tag darauf ein in Kürze in die Hütte einzutreten um ein Essen serviert zu bekommen und erfährt dann, nein, nein, kein Feierabend, erst einmal schön 400 Höhenmeter den Berg hochsteigen...
Mirian war am Ende Ihrer Kraft und sichtlich demotiviert, aber was soll es, welche Alternative hatten wir? Für diese Hütte hat es sich aber gelohnt. Sie wurde 2005 errichtet, um den Bergwanderern auf der "Tour de Combins" den Abstieg nach Ollomont (1356 m) zu ersparen, den sie am nächsten Tag gleich wieder hätten aufsteigen müssen. Italien hat einfach Lebens- und Esskultur. Was bekommt man in der Hütte gleich nach dem Eintritt? Ist doch klar, ein frisch aufgebrühte Tasse "Expresso". Viva Italia...
Wir trafen hier auch unsere katalanische Familie wieder. Wir haben wieder zusammen Abend gegessen und viel Spaß gehabt. Sie hatten mehr Betten gebucht, die sie nach krankheitsbedingtem Abbruch eines Freundes nicht mehr benötigten und die wie jetzt nutzen konnten. Angenehm auffallend auch der Ton in der ersten italienischen Hütte, mediterrane Lässigkeit statt kasernenhofartiger Organisation und Demutsgesten...
Teilnehmer: Mirian, Norbert
Strecke: Cabane de Chanrion - Fenêtre Durand - Balme - Cabane Champillon
Karte: Cervino Matterhorn e Monte Rosa, Istituto Geografico Centrale (IGC), 1:50.000
Übernachtung: Cabane Champillon
Bewertung: ****
Kosten für Übernachtung mit Halbpension: 34.00€ (pro Person) plus 2€ für die Dusche
Heute waren wir, trotz der schlimmen Nacht, früh auf den Beinen. Natürlich nicht so früh wie die anderen. Um ca. 6:00 klingelten synchron alle Wecker in unserem Schlafraum, hektisches Rascheln trat ein und um 7:00, als wir aufstanden, war der Schlafraum komplett leer. Es handelte sich wohl wieder um eine organisierte Hochalpingruppe die Punkt 7:00 das Haus verließ. Vom Schlafzimmerfenster aus konnte ich die Gruppe noch beobachten, die sich wie ein Schlange den Berg hocharbeitete.
Das Frühstück war sehr spartanisch. Es gab ein wenig Zwieback, Margarine und Marmelade, leider keinen Käse und keine Butter. Ich finde es immer wieder spannend, wie in den verschiedenen Ländern gefrühstückt wird. In Norditalien, das wir am gleichen Tage noch erreichen werden, ist es üblich, dass man zum Frühstück zwiebackartiges Brot mit ein wenig Margarine und Marmelade erhält.
Am Vorabend bin ich, auf die Fotoapparate der anderen Gäste schielend, durchs Haus gelaufen. Ich kam mir irgendwie komisch vor und konnte es so grade noch unterdrücken, den Gästen zu erklären, dass ich es nicht auf ihre Kameras abgesehen hatte, sondern nur dieses vermalledeite Ladegräte bräuchte, um meine Kamera wieder aufzuladen. Meine Canon sollte doch sicher ein gängiges Gerät sein, aber leider Fehlanzeige...
Eckpunkte der heutigen Tour
Um 8:00 verließen wir gemeinsam mit der katalanischen Familie das Haus. Sie waren als erfahrene Hochgebirgler schnelle auf den Beinen, so dass wir sie erst später wieder trafen. Heute sollten wir die nächste und letzte Ländergrenze auf unserem Weg nach Rom überschreiten, heute sollten wir Italien erreichen. Von der Hütte aus sahen wir bereits die ersten italienischen Bergrücken. Im ersten Teil dieser Tagesetappe stiegen wir hinab in das Tal von La Barme um dann den Bergrücken Richtung "Fenêtre Durand" zu ersteigen. Der Pfad zu diesem Pass auf knapp 2.800 Meter Höhe war im ersten Teil eingebettet in liebliche Wiesen, im letzten Drittel aber wieder sehr karstig. Vom Glacier de Durand ist leider nur noch die Schuttmoräne übrig geblieben.
Ich habe übrigens an diesem Wochenende gelesen, dass die Gletscherschmelze in den Alpen in den letzten 10 Jahren nicht weiter vorangeschritten ist. Das heißt, die Gletscher befinden sich im gleichen Status, wie um Jahr 2002. Ich finde, das hört sich doch ein wenig ermutigend an...
Vom "Fenêtre Durand" stiegen wir auf einem gemäßigt absteigendem Weg Richtung Alpes des Thoules hinab, vorbei am Lac de Fenêtre.
Interessant ist, dass in diesem Teil von Italien, wie es die Namen der Orte und Seen bereits verraten, französisch gesprochen wird und die Kinder zweisprachig aufwachsen. Da hängt wohl damit zusammen, dass diese Region, ähnlich wie das Elsaß, mehrfach zwischen Frankreich und Italien gewechselt ist. (Der Elsaß natürlich zwischen Frankreich und Deutschland).
Die Strecke vom Cabane de Chanrion zum Cabane Champillon ist relativ lang, weist aber ab Balme kaum Steigungen auf, sie verläuft fast auf gleicher Höhe. Auch hier trafen wir wieder auf Suonen, Wasserleitungen die Alpines Quellwasser in die Ortschaften befördert. Die Italienischen Alpen wurden immer grüner und wir hatten wieder das Gefühl uns im Wald zu befinden. So gegen späten Nachmittag ersehnten wir nach einem langen Tag die Unterkunft um etwas zu Rasten und eine gute Speise zu uns zu nehmen. Außerdem hatten wir, zumindest meine Frau, das Bedürfnis nach einer ausgiebigen Körperwäsche, da die Hütte in Chanrion über keine Dusche verfügte. Nach jeder Wegbiegung hielten wir Ausschau nach der Hütte. Als wir sie erblickten, entschieden wir uns ca. 500 Meter vor dem ersehnten Ziel, uns in einer Senke eines Bachlaufs zu waschen bzw. zu baden. Nach anfänglichem Zögern, uns hier nackt zu präsentieren, hatte ich doch gehörigen Spaß an dieser Erfrischung. Also genossen wir das Bad, zogen gemächlich Richtung Hütte, um dann festzustellen, das die gar nicht die erhoffte Hütte ist. Zu unserer Hütte mussten wir noch ca. 400 Höhenmeter aufsteigen. Das war so richtig gemein. Man stellt sich nach einem langen Tag darauf ein in Kürze in die Hütte einzutreten um ein Essen serviert zu bekommen und erfährt dann, nein, nein, kein Feierabend, erst einmal schön 400 Höhenmeter den Berg hochsteigen...
Mirian war am Ende Ihrer Kraft und sichtlich demotiviert, aber was soll es, welche Alternative hatten wir? Für diese Hütte hat es sich aber gelohnt. Sie wurde 2005 errichtet, um den Bergwanderern auf der "Tour de Combins" den Abstieg nach Ollomont (1356 m) zu ersparen, den sie am nächsten Tag gleich wieder hätten aufsteigen müssen. Italien hat einfach Lebens- und Esskultur. Was bekommt man in der Hütte gleich nach dem Eintritt? Ist doch klar, ein frisch aufgebrühte Tasse "Expresso". Viva Italia...
Wir trafen hier auch unsere katalanische Familie wieder. Wir haben wieder zusammen Abend gegessen und viel Spaß gehabt. Sie hatten mehr Betten gebucht, die sie nach krankheitsbedingtem Abbruch eines Freundes nicht mehr benötigten und die wie jetzt nutzen konnten. Angenehm auffallend auch der Ton in der ersten italienischen Hütte, mediterrane Lässigkeit statt kasernenhofartiger Organisation und Demutsgesten...
Dienstag, 16. August 2011
Route 61: Mauvoisin bis Cabane de Chanrion
Datum: 16. August 2011
Teilnehmer: Mirian, Norbert
Strecke: Mauvoisin - Lac de Tsofeiret - Cabane de Chanrion
Karte: Wallis, 1:120.000, Kümmerley+Fey
Übernachtung: Cabane de Chanrion
Bewertung: **
Kosten: 63 CHF für das Bettenlager mit Halbpension (pro Person)
Auch an diesem Morgen hatten wir uns Zeit gelassen. Gut gefrühstückt, unsere Sachen nochmals sauber gepackt und verzweifelt versucht einen Wanderer zu finden, der ein Ladegerät für meine Kamera (Canon IXUS) hat. Leider: Fehlanzeige. Also gibt es für diese Tour nur Bilder aus dem Internet...
Wir gönnten uns auf der sonnigen Terrasse des netten Hotels noch Café und trafen auf ein sehr nettes Paar aus der Schweiz, die an diesem wunderbaren Tag von hier einen Spaziergang planten. Sie, Schweizerin, er Portugiese... Dies führte dazu, dass wir uns in den nächsten beiden Stunden, die beiden begleiteten uns auf dem ersten Teil unserer Tour für heute, abwechseln Deutsch, Englisch und Portugiesisch sprachen...
Auch die Kombination, Mirian Ärztin, er Krankenpfleger und sie in der Ausbildung zum Heilpraktiker bat einigen Gesprächsstoff. Auf die Frage, wie lange sie schon zusammen sind, antworteten die beiden "seit gut einer Woche", und so wollten wir das "junge Glück" nicht all zu lange in Beschlag nehmen.
Möglich waren uns drei Wege, wie unten auf der Karte dargestellt. Wir wählen, den uns empfohlenen Weg, mit der Nummer 1. Er war recht angenehm in wenigen Stunden zu gehen, da sein Anstieg recht moderat. Das war auch einer der Gründe, warum wir recht spät starteten.
Nachdem wir die Staumauer hochgekraxelt waren, schlängelte sich der Weg links am Stausee vorbei, durch in den Fels gehauene Wege, die immer wieder den Blick auf den See freigaben. Das Wetter war wieder phantastisch und die den Fels in den See hinabstürzenden Wasserfälle, unter denen man zum Teil hinweg lief, atemberaubend.
Teilnehmer: Mirian, Norbert
Strecke: Mauvoisin - Lac de Tsofeiret - Cabane de Chanrion
Karte: Wallis, 1:120.000, Kümmerley+Fey
Übernachtung: Cabane de Chanrion
Bewertung: **
Kosten: 63 CHF für das Bettenlager mit Halbpension (pro Person)
Auch an diesem Morgen hatten wir uns Zeit gelassen. Gut gefrühstückt, unsere Sachen nochmals sauber gepackt und verzweifelt versucht einen Wanderer zu finden, der ein Ladegerät für meine Kamera (Canon IXUS) hat. Leider: Fehlanzeige. Also gibt es für diese Tour nur Bilder aus dem Internet...
Wir gönnten uns auf der sonnigen Terrasse des netten Hotels noch Café und trafen auf ein sehr nettes Paar aus der Schweiz, die an diesem wunderbaren Tag von hier einen Spaziergang planten. Sie, Schweizerin, er Portugiese... Dies führte dazu, dass wir uns in den nächsten beiden Stunden, die beiden begleiteten uns auf dem ersten Teil unserer Tour für heute, abwechseln Deutsch, Englisch und Portugiesisch sprachen...
Auch die Kombination, Mirian Ärztin, er Krankenpfleger und sie in der Ausbildung zum Heilpraktiker bat einigen Gesprächsstoff. Auf die Frage, wie lange sie schon zusammen sind, antworteten die beiden "seit gut einer Woche", und so wollten wir das "junge Glück" nicht all zu lange in Beschlag nehmen.
Möglich waren uns drei Wege, wie unten auf der Karte dargestellt. Wir wählen, den uns empfohlenen Weg, mit der Nummer 1. Er war recht angenehm in wenigen Stunden zu gehen, da sein Anstieg recht moderat. Das war auch einer der Gründe, warum wir recht spät starteten.
Nachdem wir die Staumauer hochgekraxelt waren, schlängelte sich der Weg links am Stausee vorbei, durch in den Fels gehauene Wege, die immer wieder den Blick auf den See freigaben. Das Wetter war wieder phantastisch und die den Fels in den See hinabstürzenden Wasserfälle, unter denen man zum Teil hinweg lief, atemberaubend.
Der Weg konnte in moderater Steigung sehr entspannt gelaufen werden und gab immer wieder beeindruckende Ausblick auf die Berge frei. An einer Stelle, kurz vor dem Lac de Tsofeiret, legten wir eine kleine Pause ein, da wir es heute sehr entspannt angehen konnten. Während dieser Pause erlebten wir eine skurrile Situation als zwei Jagdflugzeuge durch das angrenzende Tal donnerten. Wir waren fast auf Augenhöhe mit dem Piloten. Das erlebt man nicht so oft...
Am Lac de Tsofeiret haben wir eine wunderbare längere Pause eingelegt. Dieser Kreisrunde und nicht sehr tiefe See lädt dazu ein. Rings um den See konnte man sich auf einer Wiese mit Alpengräsern niederlassen. Lieder haben sie im August nicht mehr so schön geblüht wie an einem Spätfrühlingstag auf diesem Foto. So waren wir auch nicht die einzigen Gäste hier. Wir sind ein wenig durchs Wasser gewatet und haben anschließend entspannt unsere "Zeit" lesen können. Wir durften ja nicht zu früh an der Hütte erscheinen.
Auf dem letzten Stück diesen Tages bereiteten wir uns schon mal auf den freudigen Empfang in der Hütte vor. Obwohl nicht angemeldet, bereitet der Blick einer Alpenhütte nach einer Tagestour ein sehr wohliges Gefühl. Das längere Wandern durch teilweise unwirtliche Gegenden in schroffen Gestein mit wenig Vegetation, verstärkt die Sehnsucht nach Schutz und Geborgenheit. Nur mussten wir uns diese erst einmal "erkämpfen"...
Nach dem Eintritt in die Hütte wurden wir erste einmal ein wenig ungläubig gemustert. Dann kam die erwartete Frage, ob wir denn einen Platz gebucht hätten. Das haben wir wahrheitsgemäß verneint. Dann sagte uns der Wirt, dass wir hier nicht bleiben können. Wir fragten ihn, wo wir denn hingehen könnten. Die erwartete Antwort war "nirgends". Dann ließen wir die obligatorische unfreundliche Belehrung über uns ergehen, und bekamen unser Quartier zugewiesen.
Beim Betrachten den Sonnenuntergangs auf dem kleinen Felsvorsprung vor der Hütte erlebten wir direkt vor uns die Landung eines Rettungshubschraubers. Zwei recht unsportlich wirkende ältere Einzelwanderer, zumindest erschien es uns so, wurden in der Dämmerung aus einer Gefahrensituation in den Bergen befreit und zur Hütte geflogen. Wirklich spannend, einen Hubschrauber auf so engstem Raum landen und starten zu sehen. Die Crew begrüßte als erstes die in der Hütte anwesenden Bergführer. Sie scheinen sich wohl öfters zu begegnen. Dann wurden die beiden Geretteten aus dem Hubschrauber befördert und alle Personendaten aufgenommen. Zum Glück ist uns solch ein peinliches Erlebnis erspart geblieben. Ich möchte auch nicht wissen, was das gekostet hat. Die beiden haben sich aber nicht besonders unwohl gefühlt und gleich am nächsten Morgen in voller Montur mit Steigeisen ausgerüstet Richtung Hochgebirge bewegt. Vielleicht haben sie diesen Hol-Dienst in die Reisekalkulation mit eingeplant...
An diesem Abend lernten wir eine sehr nette Familie aus Katalonien kennen. Vater/Mutter um die 60 und ihre 30 jährige Tochter. Alle unglaublich sportlich. Die Tochter, deren katalanischen Name ich leider vergessen habe, leidete unter großem Liebeskummer und die gesamte Familie war sehr emotional und liebevoll in ihrer Art miteinander umzugehen. Die Tochter lebt in der Schweiz und sie liefen des Route um den "Gran Combin". Für deutsche Verhältnisse wahrscheinlich unvorstellbar, dass man fremden Menschen von seinen verletzten Gefühlen erzählt. Selbst für mich Rheinländer, der sein Herz auf der Zunge trägt, erfrischend ungewöhnlich. In Deutschland spricht man selbst mit engen Freunden über Verletzung und Trauer und bewertet solch eine Offenbarung als Schwäche. Tolle Frau, tolle Familie...
Beim Abendessen hatte jeder Gast seinen nummerierten Platz. Die äquivalente Schlafplatznummer war auf den Tisch geklebt, so dass jeder ein genaue Vorgabe hatte auf welcher Position er auf der Bank zu sitzen hatte. Das wäre ja noch schöner, wenn die Gäste sich hinsetzen würden, wo sie wollten... Wir saßen zu Glück mit der katalanischen Familie zusammen, hatten viel Spaß und zusammen ein gute Flasche Wein getrunken. Die Eltern sprachen überwiegend Spanisch, was Mirian als Brasilianerin verstand, dann wechselten wir ins Englische, damit ich dem Gespräch ein bisschen besser folgen konnte.
Um ca. 22:00 war Zapfenstreich und ich hatte in der warm-schwülen Luft der Hütte zusammen mit dem Wein viel Wasser getrunken. Da wir Spaß hatten, waren wir die letzen im Schlafsaal. Das Bettenlager bestand aus zwei übereinander gezimmerten Holzpodesten, welche sich über den gesamten Raum erstreckten. Ohne undankbar sein zu wollen, hatte der Raum die Atmosphäre eine Notlagers. In diesem nicht wirklich großen Raum waren alle ca. 40 Schlafplätze belegt. Ich zwängte mich auf meinen Liegeplatz auf der oberen Etage und musste schauen, dass ich meine beiden Arme eng an den Körper lehnte, so dass ich meine beiden Nachbarn nicht berührte. Mirians Schlafplatz befand sich auf der unteren Etage. Das wir nebeneinander schliefen, sah die strikte Ordnung nicht vor. Ich glaube schon, dass ich ein haptischer Mensch bin, der gerne in Körperkontakt auch mit ihm unbekannten Menschen tritt, aber das war auch für mich hart. Gut, man verschafft so möglichst vielen Menschen eine Unterkunft in den Alpen und wir hatten als nicht angemeldete Gäste sich keine Berechtigung uns zu beschweren.
Erschwerend kam in der Nacht aber hinzu, dass meine Blase drückte, ja so richtig drückte. Ich hatte doch ein wenig zu viel Wasser an dem Abend getrunken. Was sollte ich machen? Mich wieder aus dem Schlafsack schälen? Meine mit mir potentiell in Körperkontakt stehenden Nachbarn würde ich sicherlich sofort wecken. Wie kam ich zur Toilette? Wie kam ich im Dunklen von der oberen Etage auf den Boden? Ich hatte keine Lampe zur Hand und auf der unteren Etage lagen Rucksäcke, Wecker, sonstiges Material und vor allem die Arme anderer Gäste, die in diesem Raum schliefen. Wie würde ich meine enge Schlafstelle, nach dem Toilettenbesuch wiederfinden. Quälende Fragen, die mich dazu bewegten zu warten, bis der Schmerz schließlich die Erträglichkeit überschritten hatte. Ich robbte vom oberen Plateau so vorsichtig wie es ging auf den Boden, brachte einige Gegenstände zum Umfallen und schlich mich anschließend im Dunklen zur erlösenden Toilette. Was für eine Nacht...
Montag, 15. August 2011
Route 60: Cabane de Louvie bis Mauvoisin
Datum: 15. August 2011
Teilnehmer: Mirian, Norbert
Strecke: Cabane de Louvie - Col du Bec d'Aigle - Col du Sarshlau - Mauvoisin
Karte: Wallis, 1:120.000, Kümmerley+Fey
Übernachtung: Hotel de Mauvoisin
Bewertung: **** (gutes Essen, gepflegtes Bettenlager)
Kosten: 35 CHF Übernachtung im Bettenlager mit Frühstück (pro Person)
Gut ausgeschlafen verließen wir, im Vergleich zu den anderen, relativ spät die Hütte. Auffällig war, dass die anderen Gäste ausschließlich in geführten Gruppen unterwegs waren. Dagegen ist natürlich nichts zu sagen. Kritisch ist es aber, wenn die Veranstalter der organisierten Bergtouren bereits frühzeitig die Hütten zubuchen und somit Einzelwanderer keine Möglichkeit mehr haben Ihre Touren in den Alpen zu realisieren.
Am nächsten Tag beim Frühstück in Mauvoisin, erfuhren wir von zwei Einzelwanderern aus Deutschland, dass die Hütte Cabane du Mont Fort am Vortag außer Ihnen keine weiteren Gäste beherbergte. Das war genau die Hütte, in der wir in dieser Nacht eigentlich übernachten wollten, und bei der uns bei einer telefonischen Anfrage aus dem Hotel in Planchouet gesagt wurde, dass sie leider ausgebucht sei. Bei dieser Gemengelage aus "Tour für uns aufgrund der fehlenden Hochgebirgserfahrung kaum planbar", ein gewisser Trotz gegen die Tendenz, dass "Hütten nur noch für organisierte Gruppen" zu belegen sind, der Erfahrung dass der kommunizierte "Belegungsstatus der Häuser" oft nicht stimmt und der "Verpflichtung" der Alpenhütten, dass Einzelwanderer zur späten Stunde immer aufgenommen werden müssen, entschieden wir uns, bei den nächsten Hütten erst gar nicht mehr anzufragen...
Hüttenwirt der "Cabane de Louvie", mit seinem typischen "Schalk im Nacken"-Lächeln...
Mirian und ich kurz vor dem Verlassen der Hütte "Cabane de Louvie"
Heute ging es durch moos- und grasbewachsene Felsformationen. Wir sahen viele Murmeltiere, Gemsen, Steinböcke und Schafe. Klassisches Hochweideland für diese Tiere. Das machte uns die Tour , an diesem bedeckten und leicht regnerischen Tag, aber ein wenig schwierig. Besonders bergabwärts hatte ich zu kämpfen, da die Wege an einigen Stellen bedeckt waren von dem breiigen Kot der Schafe und diese damit die Griffigkeit von Glatteis erhielten. Zum Glück hatte ich eine Regenhose an, die ich, nachdem ich mich einige Male "lang gelegt" hatte, an den Gebirgsbächen wieder waschen konnte.
Ein wenig kurios war unsere Ausstattung mit Wanderkarten. Was heißt Wanderkarten, wir hatten für die Schweizer Alpen nur eine, im Format 1:120.000. Eigentlich undenkbar, da ich in den Vogesen nur mit Karten im Format 1:25.000 gelaufen bin, und das nun in diesem schwierigen Terrain. Zu meiner Überraschung hat diese Karte aber vollkommen ausgereicht. Während man in anderen Mittelgebirgen oft in die Karte schauen muss, um den geplanten Weg auch zu finden, ist die Wegführung in den Alpen denkbar einfach. Es gibt nur einen in die gewünschte Richtung, und der ist perfekt markiert. In den Vogesen steht man an Wegeskreuzungen mit vielen Abzweigungen und rätselt, wie es weiter gehen könnte. In den Alpen geht man seinen Weg auch ohne Karte, nachdem man den Einstieg gefunden hat. Die wenigen Wegkreuzungen, auf die man im Laufe des Tages trifft, sind besser ausgeschildet als manches Autobahnkreuz in Deutschland.
Typisches Landschaftsbild in den Walliser Alpen. Quarz und Alpengräser.
Col du Sarshlau auf 2622 Meter. Dieser Pass war so eng und steil, dass wir Mühe hatten ein Platz für eine kleine Rast zu finden. Auf jeden Fall mussten wir unser Rucksäcke festhalten, da sie ansonsten bei keiner falschen Bewegung unsererseits den Berg heruntergepurzelt wären. Der Pass oben hatte die Form es Pferdesattels, auf dem man sitzen konnte, rechts und links ging es allerdings steil bergab...
Entspanntes Wandern bei leicht abfallendem Gelände.
Von weitem zu sehen war das Hotel Mauvoisin (im Wald) plus die Staumauer des gleichnamigen Stausees.
Brücke zum Hotel Mauvoisin über dem Überlaufkanal des Stausees.
Das gepflegte Hotel war günstiger als alle Alpenhütten in der Schweiz. Wir hatten am Abend noch einen netten Kontakt mit einem Wanderer aus England beim Abendessen und anschließend gut geschlafen.
Teilnehmer: Mirian, Norbert
Strecke: Cabane de Louvie - Col du Bec d'Aigle - Col du Sarshlau - Mauvoisin
Karte: Wallis, 1:120.000, Kümmerley+Fey
Übernachtung: Hotel de Mauvoisin
Bewertung: **** (gutes Essen, gepflegtes Bettenlager)
Kosten: 35 CHF Übernachtung im Bettenlager mit Frühstück (pro Person)
Gut ausgeschlafen verließen wir, im Vergleich zu den anderen, relativ spät die Hütte. Auffällig war, dass die anderen Gäste ausschließlich in geführten Gruppen unterwegs waren. Dagegen ist natürlich nichts zu sagen. Kritisch ist es aber, wenn die Veranstalter der organisierten Bergtouren bereits frühzeitig die Hütten zubuchen und somit Einzelwanderer keine Möglichkeit mehr haben Ihre Touren in den Alpen zu realisieren.
Am nächsten Tag beim Frühstück in Mauvoisin, erfuhren wir von zwei Einzelwanderern aus Deutschland, dass die Hütte Cabane du Mont Fort am Vortag außer Ihnen keine weiteren Gäste beherbergte. Das war genau die Hütte, in der wir in dieser Nacht eigentlich übernachten wollten, und bei der uns bei einer telefonischen Anfrage aus dem Hotel in Planchouet gesagt wurde, dass sie leider ausgebucht sei. Bei dieser Gemengelage aus "Tour für uns aufgrund der fehlenden Hochgebirgserfahrung kaum planbar", ein gewisser Trotz gegen die Tendenz, dass "Hütten nur noch für organisierte Gruppen" zu belegen sind, der Erfahrung dass der kommunizierte "Belegungsstatus der Häuser" oft nicht stimmt und der "Verpflichtung" der Alpenhütten, dass Einzelwanderer zur späten Stunde immer aufgenommen werden müssen, entschieden wir uns, bei den nächsten Hütten erst gar nicht mehr anzufragen...
Hüttenwirt der "Cabane de Louvie", mit seinem typischen "Schalk im Nacken"-Lächeln...
Mirian und ich kurz vor dem Verlassen der Hütte "Cabane de Louvie"
Heute ging es durch moos- und grasbewachsene Felsformationen. Wir sahen viele Murmeltiere, Gemsen, Steinböcke und Schafe. Klassisches Hochweideland für diese Tiere. Das machte uns die Tour , an diesem bedeckten und leicht regnerischen Tag, aber ein wenig schwierig. Besonders bergabwärts hatte ich zu kämpfen, da die Wege an einigen Stellen bedeckt waren von dem breiigen Kot der Schafe und diese damit die Griffigkeit von Glatteis erhielten. Zum Glück hatte ich eine Regenhose an, die ich, nachdem ich mich einige Male "lang gelegt" hatte, an den Gebirgsbächen wieder waschen konnte.
Ein wenig kurios war unsere Ausstattung mit Wanderkarten. Was heißt Wanderkarten, wir hatten für die Schweizer Alpen nur eine, im Format 1:120.000. Eigentlich undenkbar, da ich in den Vogesen nur mit Karten im Format 1:25.000 gelaufen bin, und das nun in diesem schwierigen Terrain. Zu meiner Überraschung hat diese Karte aber vollkommen ausgereicht. Während man in anderen Mittelgebirgen oft in die Karte schauen muss, um den geplanten Weg auch zu finden, ist die Wegführung in den Alpen denkbar einfach. Es gibt nur einen in die gewünschte Richtung, und der ist perfekt markiert. In den Vogesen steht man an Wegeskreuzungen mit vielen Abzweigungen und rätselt, wie es weiter gehen könnte. In den Alpen geht man seinen Weg auch ohne Karte, nachdem man den Einstieg gefunden hat. Die wenigen Wegkreuzungen, auf die man im Laufe des Tages trifft, sind besser ausgeschildet als manches Autobahnkreuz in Deutschland.
Beschilderung eine Wegkreuzung. Dieses Wegweiser steht in den Berner Alpen, ist aber typisch für alle Wegkreuzungen in den Schweizer Alpen
Typisches Landschaftsbild in den Walliser Alpen. Quarz und Alpengräser.
Col du Sarshlau auf 2622 Meter. Dieser Pass war so eng und steil, dass wir Mühe hatten ein Platz für eine kleine Rast zu finden. Auf jeden Fall mussten wir unser Rucksäcke festhalten, da sie ansonsten bei keiner falschen Bewegung unsererseits den Berg heruntergepurzelt wären. Der Pass oben hatte die Form es Pferdesattels, auf dem man sitzen konnte, rechts und links ging es allerdings steil bergab...
Entspanntes Wandern bei leicht abfallendem Gelände.
Von weitem zu sehen war das Hotel Mauvoisin (im Wald) plus die Staumauer des gleichnamigen Stausees.
Brücke zum Hotel Mauvoisin über dem Überlaufkanal des Stausees.
Das gepflegte Hotel war günstiger als alle Alpenhütten in der Schweiz. Wir hatten am Abend noch einen netten Kontakt mit einem Wanderer aus England beim Abendessen und anschließend gut geschlafen.
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